Herzlich Willkommen zur MOBA – Jahreshauptversammlung 2023 vom 14.09. bis 17.09.2023 in Saarlouis

25.05.2023

Liebe MOBA-Mitglieder,

hier das finale Programm zur JHV 2023. Die Anmeldeunterlagen befinden sich im Mitgliederbereich. Dort sind auch die Buchungsunterlagen zu finden. Die Buchung ist nur online möglich.

Nach 22 Jahren findet im Jahr 2023 endlich wieder eine MOBA – Jahreshauptversammlung im Saarland statt. Als Ausrichter dazu konnten wir die Eisenbahnfreunde Dillingen gewinnen. Lassen wir sie jetzt berichten, was uns in diesem Jahr im Saarland alles erwartet.

 

Saarlouis hieß zwischen 1793 und 1810 Sarre-Libre, von 1936 bis 1945 Saarlautern und ist mit rund 35.000 Einwohnern die sechst größte Stadt im Saarland. Die Stadt ist Verwaltungssitz des Landkreises Saarlouis und gilt als Schul- und Handelszentrum. Wirtschaftlicher Schwerpunkt ist die Automobilindustrie.

Saarlouis liegt geographisch in einem Abschnitt des mittleren Saartales, in dem der Fluss durch Erosion des mürben Sandsteines und von Sanden des Mittleren Buntsandsteines an der Grenze des Saarländisch-Lothringischen Stufenlandes und des Saar-Nahe-Berglandes ein weiträumiges ovales Becken geschaffen hatte, das nach Osten in einer diluvialen Terrassentreppe ansteigt und im Westen von der markanten Schichtstufe des Oberen Buntsandsteines begrenzt wird. FOTO: Saarlouis Innenstadt  Die Nord-Süd-Ausdehnung des Saarlouiser Beckens beträgt rund 15 km, die West-Ost-Ausdehnung weist 9 km auf. Der Große Markt mit der Ludwigskirche bildet in etwa das Zentrum des Saarlouiser Beckens und liegt ganz auf der Niederterrasse der Saar in einer Höhe von ca. 181 m über NN.  In dieses Ausraumbecken hatte sich die Saar um ca. 8–10 m tief eingeschnitten und später durch seitliche Ufererosion und Aufschüttung eine breite versumpfte Flussaue mit mehreren Flussarmen, Altwassern, Uferwällen und kleinen Becken geschaffen. Zur Zeit vor der Gründung der Stadt Saarlouis war das Gelände der heutigen Innenstadt von einem permanent nassen, zeitweilig auch überstauten, sumpfigen Bruchwald aus überwiegend Eichen und Erlen bewachsen. Diese natürliche Vegetation wurde durch künstlich angelegte Wiesen und Felder unterbrochen, die landwirtschaftlich genutzt wurden.

Diese Geländekonstellation bot ausgezeichnete Bedingungen zum Bau einer Überschwemmungsfestung. Die ausgedehnte, leicht künstlich zu überschwemmende Talaue bot Schutz gegen unmittelbare Angriffe, während die umgebenden Höhenzüge so weit vom künftigen Stadtzentrum entfernt lagen, dass nach damaliger Militärtechnik kein Geschützfeuer von den Höhen in die Stadt hinein gelenkt werden konnte.

Durch das Gebiet führte entlang der Saar ein damals bedeutender Handelsweg, die Flandrisch-Lampartische Straße, die man durch die Anlage der Festung kontrollieren konnte. Ebenso garantierte die Lage eine gute militärtechnische Verbindung ins französische Hinterland.

Die Saar sorgte im Laufe der Stadtgeschichte immer wieder zu verheerenden Überschwemmungen, die erst durch die Abtrennung des Flusses von der Innenstadt und seine Verlegung in Richtung des Ortes Roden verhindert werden konnten. Dadurch kam es allerdings im Gebiet des Stadtzentrums zu Grundwasserabsenkungen, die den Untergrund der Stadt aus Mergel, Ton und Sandmassen in seiner tragenden Struktur schwächten und Gebäude schädigten.

Gründung

Mit dem Frieden von Nimwegen im Jahre 1679 fiel Lothringen an Frankreich. Ein Jahr später, 1680, ließ der französische König Ludwig XIV. (Louis XIV) Saarlouis (ursprünglicher Name: Sarre-Louis) zum Schutz der neuen Ostgrenze sowie der Festung Metz errichten. Auf diese Funktion weist bis heute der Name der „Französischen Straße“ in Saarlouis hin, denn das Deutsche Tor in Metz in Kombination mit der „Porte de Sarrelouis“ (Saarlouiser Tor) der Metzer Festung Bellecroix korrespondierte militärtechnisch mit dem „Französischen Tor“ in Saarlouis. Der französische Baumeister Sébastien Le Prestre de Vauban entwarf die Festungsstadt an der Saar symmetrisch in Sternform mit sechs Bastionen, die zur Aufstellung von Kanonen dienten.

Nach der Gründung der Stadt Saarlouis wurden die Einwohner der befestigten Stadt Wallerfangen (franz. Vaudrevange) in den Jahren 1687/88 zwangsweise in die neue Stadt umgesiedelt. Im Zusammenhang mit der Errichtung der Stadt entstanden im Umland einige neue Siedlungen, beispielsweise Beaumarais, Picard, Bourg-Dauphin (heute Neuforweiler) und Felsberg (Steinbrüche). Auch die Geschichte der Dillinger Hütte ist geprägt von der Entwicklung der Festung, insbesondere von dem Bedarf an Eisenwaren während des Aufbaus.

Die ehemalige Festung Saarlouis bestimmt auch heute noch den sechseckigen Grundriss der Innenstadt. Neben den Bauwerken von Vauban finden sich auch noch einige Anlagen, die nach dem Abzug der Franzosen von den Preußen ab 1816 unter der Gesamtleitung des Generalmajors Gustav von Rauch, des Generalinspekteurs aller preußischen Festungen, angelegt wurden. Die Wälle werden heute unter dem Namen Kasematten von der Gastronomie genutzt, während die wassergefüllten Gräben in die städtischen Grünanlagen integriert wurden.

Donnerstag, 14.09.2023

Die Anreise nach Saarlouis sollte bis ca. 17:00 Uhr erfolgen. Wir haben für die gesamte Gruppe Zimmer im Victor´s Residenz Hotel geblockt.

Das Hotel liegt und nur ca. 50 m Fußweg vom Bahnhof Saarlouis entfernt. Parkplätze (gegen Gebühr) stehen in der Hoteleigenen Tiefgarage zur Verfügung.

Um ca. 18:30 Uhr verlassen wir das Hotel und besuchen die Kasematten oder die Altstadt. Da wir kein Lokal für unsere Gruppe an diesem Abend gefunden haben werden wir individuell einige Lokalitäten suchen.

Zum Abschluss des Tages treffen wir uns ab ca. 23:00 Uhr an der Hotelbar im Hotel.

 

Freitag, 15.09.2023

 

Heute heißt es früh aufstehen. Sie können das Frühstück bereits ab 07:00 Uhr im Frühstücksrestaurant einnehmen. Die Teilnehmer werden dann in zwei Gruppen aufgeteilt. Um 09:30 Uhr stehen unsere Busse am Hotel zur Abfahrt bereit.

 

Bus 1     fährt zunächst nach Völklingen zum Weltkulturerbe „Völklinger Hütte“ und nach dem  Mittagessen zur Dillinger Hütte

Bus 2     fährt zunächst zur Dillinger Hütte und nach dem Mittagessen zur Völklinger Hütte.

Die Völklinger Hütte ist das weltweit einzige vollständig erhaltene Eisenwerk aus der Blütezeit der Industrialisierung und zugleich das erste Industriedenkmal dieser Epoche, das in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen wurde. Sie präsentiert sich Ihren Besucherinnen als hochspannender und faszinierender Ort, an dem sich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft auf vielfältigste Weise begegnen.

Die Skyline der Völklinger Hütte mit Erzschrägaufzug und Gichtbühne: Hier geschah die eigentliche Verwandlung von Erz und Koks in Roheisen – dem Stoff, der die Grundlage für die Stahlerzeugung bildete. In den sechs Hochöfen herrschten Temperaturen bis zu 2.000 Grad. Dabei sind sie von außen gar nicht zu sehen: Die Hochöfen verstecken sich geradezu hinter den Winderhitzern und dem Gewirr von Rohren und Kaminen. Nur die dreieckigen Hosenrohre künden auf den ersten Blick von ihrer Existenz. Wagen Sie den Aufstieg auf die Gichtbühne und die Aussichtsplattform über den Hochöfen in 45 Meter Höhe: Die Aussicht ist atemberaubend!

Die Erzhalle

Baujahre: 1900 bis 1903
Betriebszeit:  83 Jahre bis zur Stilllegung

Eine riesige Schatzkammer für den wertvollen Rohstoff der Roheisenerzeugung: In der Erzhalle, entstanden zwischen 1900 und 1903, konnten 12.000 Tonnen Eisenerz gelagert werden.


Die Halle wird geprägt von mächtigen Stahlprofilen, für die die Völklinger Hütte deutschlandweit marktführend war. Wer genau hinschaut, kann auf ihnen den Namenszug der Firma „Röchling“ entdecken.

Wasserhochbehälter mit Pumpenhaus

Baujahr: 1917 bis 1918
Betriebszeit: 1918 bis Betriebsende 2013

Seine monumentale Dimension ist schon von Weitem markant: Der Wasserhochbehälter der Völklinger Hütte aus. dem Jahr 1917/18 zählt zu den größten jemals gebauten Wassertürmen.

Um die Stahlmäntel der Hochöfen zu kühlen, brauchte man enorme Mengen an Wasser. Bei Ausfall der Pumpen konnte das hier gespeicherte Wasser für etwa 15 Minuten die Wasserversorgung aufrechterhalten. Außergewöhnlich für die Zeit ist die komplette Stahlbeton-Konstruktion des Gebäudes.

Die Hochofengruppe

Bauzeit:  1883 bis 1916,
danach wurde die Ausmauerung der Hochöfen mit Schamottsteinen alle 10 – 15 Jahre erneuert.
Betriebszeit: 103 Jahre bis zur Stillsetzung

Nach der Besichtigung fahren wir zum Restaurant Stormwind nach Ensdorf. Hier werden wir mit der zweiten Gruppe das Mittagessen einnehmen.

Im Anschluss an das Mittagessen fahren wir dann weiter zur Dillinger Hütte um die Stahlproduktion live zu erleben.

Die Dillinger Hütte

Gegründet wurde die Dillinger Hütte 1685 vom Marquis de Lenoncourt um die naheliegende Stadt Saarlouis mit Pfannen und Töpfen zu versorgen. Die Erlaubnis erhielt er von Louis XiV dem Sonnenkönig. Das kleine Unternehmen wuchs und gedeihte trotz mehrfachem Wechsel zwischen Frankreich und Preußen.

1806 wurde das Unternehmen die erste Aktiengesellschaft Deutschlands und die „Dillinger Blechlehre“ war über 100 Jahre lang das „Maß aller (Blech)Dinge.

Die ersten Schmelzöfen standen nicht in Dillingen sondern im 15km entfernten Ort Schmelz.

Als ca. 1860 die Wälder im Umkreis von 30km alle zur Gewinnung von Holzkohle abgeholzt waren, entschloss man sich den ersten Hochofen in Dillingen zu bauen und ihn mit Steinkohle und der französischen Minette zu betreiben. So wurde 1865 der erste Hochofen in Dillingen errichtet und er produzierte in seinen 20 Jahren Laufzeit soviel Eisen, wie der heutige Hochofen 4 an einem Tag, nämlich 5000 Tonnen.

Im 2. Weltkrieg wurde das Unternehmen zu 70 % zerstört, ein Wiederaufbau war fraglich, doch ein junger französischer Ingenieur (und späterer Generaldirektor) Paul Desfossez, begann im Sommer 1945 mit dem Wiederaufbau. Seitdem wuchs das Unternehmen zu einem der Weltmarktführer im Grobblechbereich heran. Viele Innovationen die heute weltweit in der Stahlindustrie Verwendung finden wurden in Dillingen erfunden: 1961 ging weltweit die erste Stranggießanlage in Dillingen in Betrieb – heute ist dieses Verfahren weltweit Standard. 1972 wurde das Walzwerk in Betrieb genommen mit 1,2 Kilometer Länge 1985 wurde das größte & stärkste Walzgerüst der Welt in Betrieb genommen 2015 wurde die bislang größte und einzigartige Senkrechtstranggießanlage 6 in Betrieb genommen für Brammendicken bis 600mm und Stückgewichten bis 90 Tonnen. 2016 wurde aus der Dillinger Hütte der Markenname DILLINGER 2022 wurde die Transformation für die Produktion von CO2 armen Stahl beschlossen, mit einem Investitionsvolumen von 3,5 Milliarden Euro. Die Planungen und Vorbereitungen laufen, geplanter Baubeginn Herbst 2023.

Sauerstoffaufblaskonverter beim frischen (Umwandeln von Roheisen zu Rohstahl)

Die Besichtigungstour geht von den Hochöfen über das Stahlwerk bis zum Walzwerk. Festes Schuhwerk ist notwendig, vor Ort gibt es noch Helm, Schutzmantel und Schutzbrille.

Personen mit Herzschrittmacher dürfen an der Führung nicht teilnehmen und müssen somit im Bus bleiben.

Im Anschluss der Besichtigungen fahren wir zum Vereinsheim der Eisenbahnfreunde Dillingen. Hier werden wir gemeinsam Grillen und ein gutes Bier trinken. Rückfahrt vom Vereinsheim in Dillingen zum Hotel erfolgt individuell.

Zum Abschluss des Tages treffen wir uns ab ca. 22:00 Uhr an der Hotelbar im Hotel.

 

Samstag, 16.09.2023

 

Um 10:00 Uhr beginnt die eigentliche MOBA-JHV im Seminarbereich des Hotels. Nach Ende der JHV individuelles Mittagessen im Hotel möglich.

Für Teilnehmer, die nicht an der JHV teilnehmen bieten wir noch einen Stadtrundgang in Saarlouis an.

Bis 13:30 Uhr treffen in der Lobby des Hotels. Danach Fußweg (ca. 200m) zum Anlieger der Saarschiffe. Wir fahren dann mit der „Queen Wilma“ über die Saar und erleben das Saarland vom Wasser aus mit der weltberühmten Saarschleife.

Die Saarschleife beginnt kurz hinter dem Merziger Stadtteil Besseringen und endet in Mettlach. Die Luftlinie zwischen Besseringen und Mettlach beträgt nur etwa zwei Kilometer. Die Saar macht jedoch einen Umweg, der nahezu zehn Kilometer beträgt.

Auf dem bewaldeten Bergrücken innerhalb der Saarschleife befinden sich die ehemalige Klosterkirche St. Gangolf mit Teilen der ehemaligen Klosteranlage und die Burgruine Montclair. Der einzige unmittelbar an der Saarschleife gelegene Ort ist das Dorf Dreisbach, zu dem man mit einer Fähre übersetzen kann.

Sowohl auf der Innen-, als auch auf der Außenschleife verläuft ein durchgehender Wander- und Radweg. Ein etwa 100 Hektar großes Gebiet westlich der Saarschleife steht als Steinbachtal westlich Saarschleife unter Naturschutz.

Auf dem Schiff nehmen wir das Abendessen ein. Dieses ist bereits im Fahrpreis enthalten. Getränke sind jedoch extra zu bezahlen.

Nach Rückankunft besuchen wir nochmals die Altstadt von Saarlouis.

Tagesabschluss wie immer ab 22:30 Uhr an der Hotelbar.

Sonntag, 17.09.2023

Ab 08:00 Uhr können Sie das Frühstück im Hotel einnehmen. Anschließend individuelle Rückfahrt in die Heimatorte.

Folgende Empfehlungen können wir Ihnen anbieten:

Besuch des Baumwipfelpfad

Besuch des Outlettcenters in Mettlach

Fahrt nach Saarbrücken

Fahrt nach Luxemburg